Kratzer auf dem Smartphone: So lassen sie sich entfernen

Kratzer auf dem Smartphone: So lassen sie sich entfernen

Ein Moment der Unachtsamkeit reicht aus, und schon ist ein feiner Kratzer auf dem Smartphone-Display sichtbar. Trotz modernem Gorilla Glass und anderen robusten Materialien sind die empfindlichen Oberflächen nicht vollständig gegen den rauen Alltag gewappnet. Besonders ärgerlich wird es, wenn das Gerät neu oder besonders teuer war. Doch es gibt gute Nachrichten: Viele dieser oberflächlichen Kratzer lassen sich mit einfachen Hausmitteln oder professionellen Mitteln zumindest optisch beseitigen.

Zahnpasta gegen feine Kratzer

Ein altbekannter Trick gegen leichte Kratzer ist Zahnpasta. Die in herkömmlicher, weißer Zahnpasta enthaltenen feinen Schleifpartikel können kleine Unebenheiten glätten. Dabei sollte man unbedingt auf aggressive Sorten wie Gel-Zahnpasta oder Varianten mit Kristallen verzichten. Die Anwendung ist einfach: Eine kleine Menge wird mit einem weichen Mikrofasertuch aufgetragen und in kreisenden Bewegungen sanft auf dem Kratzer verrieben. Nach etwa 30 Sekunden sollte die Stelle mit einem sauberen, leicht feuchten Tuch abgewischt und getrocknet werden. Diese Methode funktioniert allerdings nur auf Glasdisplays und nicht auf Kunststoffoberflächen, da hier die Gefahr besteht, neue Kratzer zu erzeugen.

Backpulver als sanfte Alternative

Wer keine Zahnpasta verwenden möchte, kann zu einer Mischung aus Backpulver oder Natron und Wasser greifen. Zwei Teile Pulver und ein Teil Wasser ergeben eine milde Paste, die ähnlich wie Zahnpasta verwendet werden kann. Auch hier ist entscheidend, mit wenig Druck und kreisenden Bewegungen zu arbeiten. Diese Methode ist besonders beliebt bei Nutzern, die auf chemische Produkte verzichten möchten.

Spezialpolituren aus dem Fachhandel

Für alle, die auf Nummer sicher gehen wollen, bietet der Fachhandel spezielle Polituren für Smartphone-Displays an. Diese Mittel sind für Glas- und Kunststoffdisplays entwickelt worden und enthalten besonders feine Schleifstoffe, die gezielt kleine Kratzer entfernen können. Bekannte Produkte wie Displex oder Polywatch sind einfach in der Anwendung und meist deutlich wirksamer als Hausmittel. Die Polituren werden ebenfalls mit einem weichen Tuch aufgetragen und je nach Tiefe des Kratzers über ein bis zwei Minuten poliert. Anschließend werden Rückstände entfernt, und das Display erscheint oft deutlich glatter.

Autopolitur – mit Vorsicht anwendbar

Etwas ungewöhnlicher, aber durchaus effektiv ist der Einsatz von Autopolitur. Produkte zur Pflege von Scheinwerfern oder Cockpitscheiben enthalten feine Schleifmittel, die auch bei Smartphone-Displays hilfreich sein können – allerdings nur, wenn es sich um echtes Glas handelt. Kunststoffdisplays oder OLED-Bildschirme könnten durch solche Polituren beschädigt werden, weshalb man hier sehr vorsichtig vorgehen sollte. Auch bei dieser Methode empfiehlt sich vorab ein Test an einer unauffälligen Stelle.

Ceriumoxid für erfahrene Anwender

Wer Erfahrung im Umgang mit Schleifpasten hat, kann Ceriumoxid verwenden – ein feines Schleifpulver, das in der Glasbearbeitung eingesetzt wird. Vermischt mit etwas destilliertem Wasser lässt sich eine Paste herstellen, die mit einem Polieraufsatz auf ein Werkzeug wie einen Dremel aufgetragen wird. Diese Methode ist allerdings nur für fortgeschrittene Nutzer geeignet, da bei falscher Anwendung ernsthafte Schäden entstehen können. Bei korrekter Nutzung lassen sich mit Ceriumoxid auch tiefere Kratzer zumindest optisch reduzieren.

Wenn nur noch der Austausch hilft

Doch nicht alle Kratzer lassen sich so einfach entfernen. Spürbare Vertiefungen oder gar Risse im Glas können mit den genannten Methoden kaum behandelt werden. In diesen Fällen hilft meist nur noch ein Displaytausch, der je nach Smartphone-Modell kostspielig werden kann. Wer nicht sofort zum Reparaturdienst möchte, kann übergangsweise eine Panzerglasfolie über den Schaden kleben. Diese schützt nicht nur vor einer Verschlimmerung, sondern kaschiert den Kratzer häufig auch optisch.

Vorbeugung ist der beste Schutz

Der beste Schutz gegen Kratzer ist und bleibt die richtige Vorsorge. Eine hochwertige Displayschutzfolie oder ein Panzerglas bieten zuverlässigen Schutz gegen Schlüssel, Sandkörner und andere alltägliche Gefahren. Ebenso wichtig ist eine robuste Hülle, die das Display leicht überragt, damit es bei Stürzen nicht direkt aufliegt. Smartphones sollten zudem nie gemeinsam mit Schlüsseln, Kleingeld oder anderen harten Gegenständen in der Tasche getragen werden. Auch bei der Reinigung ist Vorsicht geboten: Statt eines Papiertaschentuchs oder der Kleidung empfiehlt sich ein spezielles Mikrofasertuch.

Fazit: Kleine Schäden lassen sich oft beheben

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass viele kleine Kratzer mit einfachen Mitteln behandelt werden können, jedoch stets Vorsicht geboten ist, um das Display nicht weiter zu beschädigen. Wer sich mit der Pflege und dem Schutz seines Geräts beschäftigt, verlängert nicht nur dessen Lebensdauer, sondern spart sich auf lange Sicht teure Reparaturen.

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