Der Drachenbaum (Dracaena) zählt zu den beliebtesten Zimmerpflanzen – und das nicht ohne Grund. Mit seinem aufrechten, palmenartigen Wuchs und seinen elegant geschwungenen Blättern bringt er tropisches Flair in jeden Raum. Gleichzeitig ist er anspruchslos in der Pflege und eignet sich perfekt für Menschen, die wenig Zeit oder Erfahrung mit Pflanzen haben. Ob im Wohnzimmer, Büro oder Flur – der Drachenbaum fühlt sich an vielen Standorten wohl und wächst mit der richtigen Pflege über viele Jahre zu einem beeindruckenden Zimmerbaum heran.
In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, damit Ihr Drachenbaum gesund, grün und vital bleibt.
1. Der perfekte Standort: Hell, aber nicht sonnig
Der Drachenbaum liebt helle Standorte mit viel indirektem Licht. Ein Platz am Ost- oder Westfenster ist ideal, da dort ausreichend Tageslicht einfällt, ohne dass die Pflanze der prallen Mittagssonne ausgesetzt ist. Zu viel direkte Sonne – insbesondere im Sommer – kann zu Verbrennungen der Blattspitzen führen, die sich durch braune oder gelbe Verfärbungen äußern. In dunkleren Ecken wächst der Drachenbaum zwar weiter, allerdings deutlich langsamer, und die Blätter können an Farbe und Vitalität verlieren.
Bei Lichtmangel wird der Wuchs oft schief oder spärlich – die Pflanze „vergeilt“. Daher lohnt es sich, den Topf regelmäßig leicht zu drehen, damit alle Seiten gleichmäßig belichtet werden und die Pflanze eine schöne, aufrechte Form behält.
2. Gießen mit Maß – Staunässe vermeiden!
Beim Gießen gilt beim Drachenbaum: Weniger ist mehr. Die Wurzeln reagieren sehr empfindlich auf Staunässe, da sich schnell Wurzelfäule entwickeln kann. Die oberste Erdschicht sollte immer erst antrocknen, bevor erneut gegossen wird. Im Sommer kann das ein- bis zweimal pro Woche der Fall sein, im Winter genügt meist alle zwei Wochen ein Schluck Wasser – je nach Standort und Temperatur.
Achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser im Übertopf oder Untersetzer nicht stehen bleibt. Eine Drainageschicht im Topf – zum Beispiel aus Blähton – ist empfehlenswert, um überschüssiges Wasser besser abzuleiten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Wasserqualität: Verwenden Sie möglichst weiches, kalkarmes Wasser (z. B. gefiltertes Leitungswasser, abgestandenes Wasser oder Regenwasser), da Drachenbäume empfindlich auf Kalk reagieren. Kalkhaltiges Wasser kann mit der Zeit die Blätter austrocknen oder braune Spitzen verursachen.
3. Luftfeuchtigkeit – nicht zu trocken
Der Drachenbaum stammt ursprünglich aus tropischen bis subtropischen Regionen Afrikas und Asiens, wo die Luftfeuchtigkeit deutlich höher ist als in beheizten Wohnräumen. Besonders im Winter, wenn die Heizung läuft, kann die trockene Raumluft zu Problemen führen – wie etwa bräunlichen Blattspitzen oder eingerollten Blättern.
Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, den Drachenbaum regelmäßig mit kalkfreiem Wasser einzusprühen. Alternativ können Sie eine Schale mit Wasser in die Nähe der Pflanze stellen oder einen Luftbefeuchter verwenden. Auch Gruppenpflanzungen oder das Aufstellen auf feuchten Kieselsteinen im Untersetzer helfen, die Luftfeuchtigkeit lokal zu erhöhen.
4. Düngen für sattes Grün
Während der Wachstumsphase – meist von März bis September – benötigt der Drachenbaum zusätzliche Nährstoffe. Etwa alle zwei bis drei Wochen kann ein handelsüblicher Flüssigdünger für Grünpflanzen ins Gießwasser gegeben werden. Achten Sie dabei auf die Dosierung – „weniger ist mehr“ gilt auch hier, denn eine Überdüngung kann die Wurzeln schädigen und zu Blattverfärbungen führen.
Im Herbst und Winter sollte die Düngung stark reduziert oder ganz ausgesetzt werden, da die Pflanze in dieser Zeit in eine Ruhephase übergeht und kaum Nährstoffe aufnimmt.
5. Umtopfen: Alle zwei bis drei Jahre
Drachenbäume wachsen langsam, aber stetig – besonders in der Höhe. Etwa alle zwei bis drei Jahre sollte überprüft werden, ob der Topf noch ausreicht. Wenn die Wurzeln aus dem Boden herauswachsen oder die Erde stark verdichtet ist, wird es Zeit für einen größeren Topf.
Wählen Sie ein neues Gefäß, das 2–4 cm größer im Durchmesser ist als der alte Topf, und verwenden Sie eine hochwertige, lockere Grünpflanzenerde. Eine Drainageschicht aus Blähton am Boden hilft, Staunässe zu vermeiden. Am besten erfolgt das Umtopfen im Frühjahr, wenn die Pflanze in die neue Wachstumssaison startet.
6. Rückschnitt und Formpflege
Wird der Drachenbaum zu groß oder wächst er einseitig, kann er problemlos zurückgeschnitten werden. Der Rückschnitt fördert zudem einen dichteren Austrieb und macht die Pflanze buschiger.
Schneiden Sie den Stamm mit einem sauberen, scharfen Messer oder einer Astschere an der gewünschten Stelle ab. Innerhalb weniger Wochen bildet die Pflanze neue Triebe unterhalb der Schnittstelle. Den abgeschnittenen Stammteil können Sie als Steckling in Wasser stellen – er bewurzelt sich meist problemlos und wächst als neue Pflanze weiter.
7. Schädlinge: Selten, aber möglich
Zwar ist der Drachenbaum recht robust gegenüber Krankheiten, doch bei zu trockener Luft oder falscher Pflege können gelegentlich Schädlinge auftreten:
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Spinnmilben hinterlassen feine Gespinste an den Blättern.
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Wollläuse wirken wie kleine Wattebäusche.
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Trauermücken deuten auf zu feuchte Erde hin.
Bei Befall hilft es, die Pflanze zunächst gründlich mit lauwarmem Wasser abzuduschen. Anschließend können biologische Mittel wie Neemöl oder eine Schmierseifenlösung verwendet werden. Vorbeugend sollten Sie auf gute Belüftung, luftige Erde und korrektes Gießen achten.
8. Achtung bei Haustieren
Der Drachenbaum enthält Saponine, die für Katzen und Hunde leicht giftig sind. Besonders junge oder verspielte Tiere knabbern gerne an den Blättern – was zu Erbrechen oder Verdauungsproblemen führen kann.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, stellt den Drachenbaum außer Reichweite oder entscheidet sich für eine tierfreundlichere Zimmerpflanze, etwa die Grünlilie oder Areca-Palme.
Fazit: Der Drachenbaum – stilvoll, pflegeleicht, langlebig
Der Drachenbaum ist eine ideale Wahl für alle, die eine dekorative und gleichzeitig unkomplizierte Zimmerpflanze suchen. Er bringt frisches Grün und tropisches Ambiente in die Wohnung, verbessert das Raumklima und wächst auch bei minimaler Pflege zuverlässig weiter. Mit etwas Aufmerksamkeit, einem passenden Standort und regelmäßigem Gießen bleibt er über viele Jahre hinweg ein attraktiver Blickfang in jedem Raum.
Pflanzensteckbrief – Dracaena im Überblick:
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🪴 Licht: Hell bis halbschattig, keine direkte Sonne
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💧 Gießen: Mäßig, Erde antrocknen lassen, keine Staunässe
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🌬 Luftfeuchtigkeit: Mittel bis hoch, regelmäßig besprühen
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🌿 Düngung: Alle 2–3 Wochen in der Wachstumszeit
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🪓 Rückschnitt: Problemlos möglich, regt Verzweigung an
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🐾 Haustiere: Leicht giftig – vorsicht bei Katzen und Hunden
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