Ex-Tag und Dividende: Das passiert wirklich mit deinem Depot

Ex-Tag bei AKtien

Viele Privatanleger werfen bei diesem Begriff erstmal die Stirn in Falten: der Ex-Tag (auch Ex-Dividenden-Tag genannt). Wer an der Börse investiert oder sich mit Dividenden beschäftigt, stößt unweigerlich auf dieses Datum – oft verbunden mit einem vermeintlich plötzlichen Kursrutsch. Doch was steckt dahinter? Warum fällt der Aktienkurs über Nacht um mehrere Prozent? Und was bedeutet das für Dividendenjäger?

In diesem Artikel erklären wir, was der Ex-Tag ist, wie er funktioniert – und warum er kein Grund zur Sorge sein muss.

Was ist der Ex-Tag?

Der Ex-Tag bezeichnet den Tag, an dem eine Aktie ohne Anspruch auf die nächste Dividendenzahlung gehandelt wird. Der Begriff „ex“ steht für „exklusive“ – also ohne.

Konkret: Wer eine Aktie am Tag vor dem Ex-Tag (dem sogenannten Record Day) besitzt, hat Anspruch auf die ausgeschüttete Dividende. Ab dem Ex-Tag wird die Aktie ex Dividende gehandelt – Käufer erhalten dann keine Dividende mehr für die aktuelle Ausschüttung.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung

Die Muster AG zahlt eine Dividende von 3,00 € pro Aktie. Am Montag, dem 15. Mai, ist der Ex-Tag.

  • Wer die Aktie am Freitag, dem 12. Mai (also vor dem Ex-Tag), besitzt, bekommt die Dividende.

  • Wer sie am Montag, dem 15. Mai kauft, geht leer aus – obwohl der Kurs weiterhin an der Börse steht.

Der Kurs der Aktie fällt am Ex-Tag in der Regel um genau den Dividendenbetrag – also hier um 3,00 €. Dieser Kursverlust ist rechnerisch bedingt und kein tatsächlicher Verlust für Aktionäre, die vor dem Ex-Tag investiert waren – sie erhalten ja die Dividende als Auszahlung.

Warum fällt der Kurs?

Der Kursrückgang am Ex-Tag ist keine Überraschung – er spiegelt lediglich wider, dass ein Teil des Unternehmenswerts in Form von Dividende „ausgezahlt“ wird.

Die Aktie ist am Ex-Tag also formal weniger wert, weil das Unternehmen diesen Betrag an die Aktionäre auszahlt – das Geld verlässt die Firmenkasse. Börsianer sprechen von einer „technischen Kursanpassung“.

Beispiel:
Schlusskurs vor dem Ex-Tag: 100 €
Dividende: 3 €
Kurs am Morgen des Ex-Tags: ca. 97 €

Natürlich kann sich der Kurs durch Angebot und Nachfrage unabhängig davon noch weiter verändern.

Was bedeutet der Ex-Tag für Anleger?

Für langfristige Anleger ist der Ex-Tag kein Problem. Wer vor dem Stichtag gekauft hat, erhält die Dividende – auch wenn der Kurs am nächsten Tag rechnerisch fällt. Oft erholt sich der Kurs zudem in den Tagen oder Wochen danach wieder, wenn das Unternehmen weiter solide wirtschaftet.

Wer kurzfristig auf Dividenden spekulieren möchte, muss sehr genau auf das Datum achten: Nur wer rechtzeitig kauft, bekommt auch die Zahlung.

Wichtig zu wissen:
Auch bei thesaurierenden Fonds und ETFs, die keine Dividende ausschütten, gibt es einen Ex-Tag – dort wird die Dividende intern automatisch reinvestiert.

Fazit: Der Ex-Tag ist kein Grund zur Panik

Der Ex-Tag gehört zu den festen Größen im Börsenkalender. Wer ihn kennt und richtig einordnet, versteht, dass ein vermeintlicher Kursrutsch an diesem Tag nichts mit einem Absturz zu tun hat, sondern mit einer geplanten Auszahlung. Für viele Anleger ist der Ex-Tag sogar ein Anlass zur Freude – denn er markiert den Tag, an dem die Dividende fällig wird.

Langfristig gesehen zählt ohnehin nicht der Ex-Tag, sondern die Gesamtrendite: Kursentwicklung plus Dividenden.

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