Wenn die Waschmaschine muffelt – So gehen Sie richtig vor
Eine Waschmaschine gehört in jedem Haushalt zur Grundausstattung. Sie soll zuverlässig für frische und saubere Wäsche sorgen. Umso störender ist es, wenn aus der Trommel plötzlich ein modriger, fauliger Geruch dringt – und dieser sich sogar auf der Kleidung festsetzt. Das Problem ist weit verbreitet, aber in den meisten Fällen mit etwas Aufwand und regelmäßigem Einsatz gut in den Griff zu bekommen.
Warum riecht die Waschmaschine muffig?
Waschmaschinen sind oft ständig im Einsatz – dabei aber regelmäßig bei niedrigen Temperaturen. Was viele nicht wissen: Bei 30 oder 40 Grad werden zwar leichte Verschmutzungen entfernt, aber Keime, Schimmel und Bakterien überleben problemlos. Diese lagern sich in versteckten Bereichen wie Schläuchen, Dichtungen oder im Waschmittelfach ab. Rückstände von Waschmittel, Weichspüler, Körperfett und Flusen bilden die ideale Nahrungsquelle.
Je feuchter die Umgebung und je seltener heiß gewaschen wird, desto schneller entsteht der unangenehme Geruch.
Hausmittel gegen stinkende Waschmaschinen
Neben speziellen Maschinenreinigern aus dem Handel gibt es auch bewährte Hausmittel, mit denen sich Ablagerungen und Gerüche kostengünstig bekämpfen lassen:
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Essigessenz (5–10 %): Ein halbes Glas in das Waschmittelfach geben und einen Kochwaschgang ohne Wäsche durchführen.
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Natron oder Backpulver: Zwei bis drei Esslöffel direkt in die Trommel geben – wirkt geruchsneutralisierend und leicht schmutzlösend.
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Zitronensäure: Löst Kalk und entfernt unangenehme Gerüche, ist aber nur für Maschinen mit Edelstahlteilen geeignet.
Achtung: Hausmittel sollten sparsam eingesetzt werden – zu viel Säure (z. B. Essig) kann langfristig Gummidichtungen angreifen.
Sonderfall: Flüssigwaschmittel und Weichspüler
Viele Verbraucher bevorzugen Flüssigwaschmittel oder Pods, da sie sich gut auflösen und keine Rückstände auf der Kleidung hinterlassen. Doch genau diese Produkte haben einen entscheidenden Nachteil: Sie enthalten in der Regel keine bleichenden Bestandteile. Dadurch werden Keime und Bakterien bei niedrigen Temperaturen nicht abgetötet – die Bildung von Biofilm in der Maschine wird sogar gefördert.
Auch Weichspüler ist in dieser Hinsicht kritisch. Er legt sich wie ein Film über Schläuche und Trommel und bietet Keimen einen idealen Lebensraum. Wer nicht auf ihn verzichten möchte, sollte regelmäßig mit hohen Temperaturen gegensteuern und die Waschmittelschublade besonders häufig reinigen.
Was tun bei starkem Kalk im Wasser?
In Regionen mit hartem Wasser bilden sich Kalkablagerungen besonders schnell. Diese legen sich auf den Heizstäben ab und beeinträchtigen nicht nur die Energieeffizienz, sondern begünstigen ebenfalls Bakterienbildung und Gerüche.
Tipps bei Kalkproblemen:
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Wasserhärte prüfen: Informationen dazu liefert das örtliche Wasserwerk.
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Enthärter verwenden: Spezielle Zusätze im Waschmittel oder separate Enthärter verhindern Kalkablagerungen.
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Regelmäßige Entkalkung: Maschinenreiniger auf Zitronensäurebasis oder spezielle Entkalker aus dem Handel alle 2–3 Monate einsetzen.
Tipps für Mieter: Was tun bei alten Geräten im Haus?
In Mietwohnungen oder Waschkellern steht oft eine Gemeinschaftsmaschine, auf die Mieter wenig Einfluss haben. Wenn diese stinkt oder die eigene Wäsche muffig wird, helfen folgende Schritte:
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Vor dem Waschen: Kurzen Leerlauf mit Essig oder Hygiene-Spüler durchführen.
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Nach dem Waschen: Tür offen lassen und Kleidung sofort entnehmen.
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Eigene Maschine mitbringen: In vielen Fällen ist es erlaubt, eine eigene Waschmaschine in der Wohnung zu betreiben – Rücksprache mit dem Vermieter reicht.
Geruchsquelle Waschmittelschublade – unterschätzt und oft vergessen
Die Einspülkammer ist ein besonders anfälliger Bereich. Hier bleiben nach jeder Wäsche feuchte Waschmittelrückstände zurück. Diese setzen sich fest, verkrusten und bieten Mikroorganismen einen perfekten Nährboden.
So reinigen Sie sie richtig:
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Schublade komplett herausziehen (meist per Druckknopf möglich)
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Unter warmem Wasser mit einer alten Zahnbürste reinigen
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Auch das Innere des Fachs im Gerät mit einem Lappen auswischen
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Gut trocknen lassen, bevor sie wieder eingesetzt wird
Langfristige Pflege-Tipps auf einen Blick
Um unangenehme Gerüche dauerhaft zu vermeiden, lohnt sich eine einfache Pflegeroutine:
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✅ 1× im Monat 90-Grad-Leerlauf mit Maschinenreiniger oder Hausmitteln
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✅ Tür und Waschmittelfach nach jeder Wäsche offen lassen
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✅ Wäsche sofort entnehmen
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✅ Weniger Weichspüler verwenden
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✅ Waschmittel richtig dosieren – zu viel schadet mehr als zu wenig
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✅ Regelmäßige Reinigung von Dichtung, Schublade und Flusensieb
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✅ Mindestens 1× pro Monat Kochwäsche einplanen
Fazit: Nur eine gepflegte Maschine liefert saubere Wäsche
Ein muffiger Geruch aus der Waschmaschine ist mehr als nur unangenehm – er ist ein Zeichen mangelnder Hygiene im Gerät. Doch die gute Nachricht ist: Mit Hausmitteln, einfachen Reinigungsmaßnahmen und ein paar vorbeugenden Gewohnheiten lässt sich die Ursache meist schnell beheben. Wer seine Maschine regelmäßig pflegt, verhindert nicht nur üble Gerüche, sondern verlängert auch ihre Lebensdauer und sorgt für hygienisch saubere Wäsche – Tag für Tag.
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