Top 10 Tipps für saubere Fliesenfugen in Bad und Küche

Wandfliesen

1. Regelmäßige Reinigung ist der Schlüssel zur Langlebigkeit
Die wohl wichtigste Maßnahme, um Fliesenfugen dauerhaft sauber zu halten, ist die regelmäßige Reinigung. Viele Menschen reinigen zwar die Fliesenflächen selbst, vernachlässigen aber die schmalen Fugen dazwischen. Dabei setzen sich genau dort Seifenreste, Kalk, Schmutz und in der Küche auch Fett besonders hartnäckig ab. Werden diese Ablagerungen nicht regelmäßig entfernt, können sich Mikroorganismen und sogar Schimmel bilden. Eine einfache, aber wirkungsvolle Methode: Wischen Sie die Fliesen und Fugen mindestens einmal pro Woche mit einem feuchten Mikrofasertuch und warmem Wasser ab. Verwenden Sie bei Bedarf etwas pH-neutrales Reinigungsmittel. Diese Maßnahme verhindert, dass sich Schmutz überhaupt erst festsetzt, und verlängert die Lebensdauer Ihrer Fugen erheblich.

2. Natron und Essig – das natürliche Power-Duo
Eine der effektivsten Kombinationen zur Fugenreinigung stammt nicht aus dem Supermarktregal, sondern aus dem Küchenschrank: Natron und Essig. Diese beiden Hausmittel erzeugen in Kombination eine chemische Reaktion, bei der Kohlensäure freigesetzt wird – das sorgt für sprudelnde Reinigungskraft direkt in der Fuge. Mischen Sie zunächst drei Teile Natron mit einem Teil Wasser zu einer Paste. Tragen Sie diese mit einer alten Zahnbürste oder einem kleinen Pinsel direkt auf die Fugen auf und lassen Sie sie für etwa zehn Minuten einwirken. Anschließend sprühen Sie Essig (idealerweise weißen Haushaltsessig) auf die behandelten Stellen. Es beginnt zu schäumen – das ist der Moment, in dem sich Schmutz und Ablagerungen lösen. Nach einer weiteren Einwirkzeit von fünf bis zehn Minuten spülen Sie alles gründlich mit Wasser ab und wischen trocken. Diese Methode eignet sich besonders für vergilbte oder verfärbte Fugen in Bad und Küche.

3. Die Zahnbürste als präzises Reinigungswerkzeug
Bei der Reinigung von Fliesenfugen kommt es auf Präzision und Druck an – und genau hier punktet die klassische Zahnbürste. Ihre kompakten Borsten ermöglichen es, gezielt in die schmalen Zwischenräume zu gelangen und auch hartnäckige Verschmutzungen zu lösen, ohne das umliegende Material zu beschädigen. Besonders gut geeignet sind Modelle mit mittelharten Borsten – sie reinigen effektiv, ohne die Fugenmasse auszukratzen. Tragen Sie Ihr Reinigungsmittel (z. B. Natronpaste oder ein milder Fugenreiniger) direkt auf die Fuge auf und schrubben Sie mit gleichmäßigen Bewegungen entlang der Fugenlinie. Arbeiten Sie sich dabei abschnittsweise vor – so behalten Sie die Übersicht und erzielen gleichmäßige Ergebnisse. Nach dem Schrubben die Rückstände mit einem feuchten Tuch abwischen und die Fläche gut trocknen. Für schwer erreichbare Stellen gibt es auch spezielle Fugenbürsten im Handel, doch eine Zahnbürste ist oft völlig ausreichend und kostengünstig.

4. Dampfreiniger – kraftvoll und chemiefrei
Ein Dampfreiniger ist ein wertvolles Gerät zur tiefgehenden und hygienischen Reinigung von Fliesenfugen, ganz ohne aggressive Reinigungsmittel. Der heiße Wasserdampf (oft über 100 °C) löst Fett, Seifenreste und Schmutzpartikel, die sich tief in die Fugen gesetzt haben. Gleichzeitig tötet der Dampf viele Keime und Bakterien ab – ein großer Vorteil in Bad und Küche. Besonders empfehlenswert ist ein Dampfreiniger mit schmaler Fugendüse, da diese den Druck direkt auf die schmutzigen Stellen lenkt. Führen Sie die Düse langsam über die Fugen und wischen Sie die gelösten Rückstände sofort mit einem Mikrofasertuch ab. Wichtig ist auch hier: Danach gut trocknen lassen, um die Feuchtigkeit nicht im Raum zu halten. Ein Dampfreiniger eignet sich hervorragend für großflächige Anwendungen und kann auch zur regelmäßigen Pflege verwendet werden – umweltfreundlich und nachhaltig.

5. Backpulver – der unterschätzte Helfer gegen Verfärbungen
Backpulver enthält unter anderem Natriumhydrogencarbonat, das ähnlich wie reines Natron wirkt – und genau das macht es zu einem ausgezeichneten Reinigungsmittel für verfärbte Fugen. Der Unterschied zum Natron liegt in der Zusammensetzung: Backpulver enthält meist noch Säuerungsmittel und Trennmittel, was die Reinigung unterstützt. Streuen Sie das Backpulver großzügig auf die feuchten Fugen oder mischen Sie es mit etwas Wasser zu einer Paste. Lassen Sie die Mischung etwa 15 Minuten einwirken. Anschließend schrubben Sie die Fugen mit einer Bürste oder Zahnbürste. Der Schmutz wird durch das Backpulver aufgeweicht und kann leichter entfernt werden. Diese Methode eignet sich besonders für ältere Fugen, die durch Kalk, Schimmel oder Farbrückstände vergilbt sind. Wichtig: Auch hier sollten Sie die Fugen nach der Reinigung gut abspülen und trockenwischen.

6. Fugenversiegelung schützt dauerhaft vor Neuverschmutzung
Nach einer gründlichen Reinigung bietet es sich an, die Fugen mit einer speziellen Versiegelung zu behandeln. Diese Produkte bilden eine unsichtbare, wasser- und schmutzabweisende Schicht, die verhindert, dass sich Feuchtigkeit, Schimmel oder Kalk erneut absetzen. Die Anwendung ist einfach: Nachdem die Fugen vollständig trocken sind (das kann mehrere Stunden dauern), wird die Versiegelung mit einem kleinen Pinsel oder Schwamm dünn aufgetragen. Danach muss sie gemäß Herstellerangaben einwirken und aushärten – meist über mehrere Stunden. Eine solche Behandlung kann die Lebensdauer der Fugen deutlich verlängern und die künftige Reinigung erheblich erleichtern. Besonders in Nassräumen wie der Dusche ist diese Maßnahme sehr empfehlenswert.

7. Keine aggressiven Reinigungsmittel verwenden
Auch wenn die Verlockung groß ist: Hochkonzentrierte Reinigungsmittel auf Chlor- oder Säurebasis sollten nur in absoluten Ausnahmefällen eingesetzt werden. Sie greifen nicht nur Schmutz an, sondern auch das Fugenmaterial selbst – was zu Rissen, Brüchigkeit oder Ausbleichen führen kann. Zudem belasten diese Mittel die Atemwege, die Umwelt und können sogar die Fliesenoberfläche beschädigen. Verwenden Sie stattdessen pH-neutrale oder leicht alkalische Reiniger, die speziell für Fliesen und Fugen geeignet sind. Hausmittel wie Essig sollten ebenfalls nur vorsichtig und in richtiger Dosierung eingesetzt werden, besonders bei empfindlichen Natursteinfliesen. Weniger ist oft mehr – und regelmäßige Pflege ist langfristig effektiver als radikales Scheuern mit scharfer Chemie.

8. Schimmelbefall konsequent und sicher entfernen
Schwarze Flecken in den Fugen sind oft ein Hinweis auf Schimmelbefall – besonders in schlecht belüfteten Badezimmern. Um gesundheitliche Risiken zu vermeiden, sollte Schimmel umgehend entfernt werden. Für kleinere Stellen reicht oft ein alkoholhaltiger Reiniger (z. B. Isopropanol mit mindestens 70 % Alkoholanteil), der die Sporen abtötet. Tragen Sie den Reiniger mit einem Tuch oder einer Bürste auf und lassen Sie ihn mindestens 30 Minuten einwirken, bevor Sie die Rückstände gründlich entfernen. Handschuhe und gute Belüftung sind Pflicht. Bei starkem oder wiederkehrendem Befall sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen, da möglicherweise tieferliegende Ursachen – wie undichte Stellen oder eine schlechte Abdichtung – vorliegen. Auch eine nachträgliche Fugenversiegelung kann helfen, einem erneuten Befall vorzubeugen.

9. Nach dem Duschen: Fugen trockenwischen schützt vor Schimmel
Ein einfacher, aber enorm effektiver Trick gegen Schimmel und Schmutzbildung: Wischen Sie nach dem Duschen oder Kochen die Fliesen und Fugen kurz trocken. Feuchtigkeit ist der Nährboden für Schimmelsporen und lässt Kalk- und Seifenreste schneller haften. Mit einem Abzieher oder einem saugfähigen Mikrofasertuch entfernen Sie den größten Teil des Wassers sofort nach der Nutzung. Besonders in der Dusche lohnt sich diese kleine tägliche Maßnahme – sie spart auf lange Sicht viel Reinigungsaufwand und verhindert Schäden an der Bausubstanz. Zusätzlich hilft regelmäßiges Lüften dabei, die Restfeuchtigkeit aus dem Raum zu transportieren.

10. Neuverfugung – wenn nichts mehr hilft
Sind die Fugen stark beschädigt, rissig, porös oder dauerhaft verfärbt, hilft oft nur eine komplette Neuverfugung. Dieser Schritt ist zwar aufwändig, aber lohnenswert – nicht nur optisch, sondern auch bautechnisch. Alte Fugenmasse wird dabei mechanisch entfernt, die Zwischenräume gründlich gereinigt und anschließend neu mit hochwertigem Fugenmaterial verfugt. Diese Arbeit kann man theoretisch selbst übernehmen, sie erfordert jedoch Erfahrung, Geduld und das richtige Werkzeug. In den meisten Fällen empfiehlt es sich, einen Fachbetrieb zu beauftragen. Die Kosten hängen von der Fläche und dem Aufwand ab, doch das Ergebnis überzeugt in der Regel durch frischen Glanz und dauerhafte Funktionalität.

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