Ein sauberer Fahrzeuginnenraum sorgt nicht nur für ein angenehmes Fahrgefühl, sondern erhält auch den Wert des Autos. Besonders die Sitze sind durch häufige Nutzung, Essensreste, Haustiere oder verschüttete Getränke schnell verschmutzt. Mit der richtigen Methode und etwas Geduld lassen sich die Polster wieder wie neu aussehen.
1. Gründliches Staubsaugen als Basis
Bevor mit Flüssigkeiten gearbeitet wird, muss der grobe Schmutz entfernt werden. Ein leistungsstarker Staubsauger mit schmaler Düse ist ideal, um auch schwer erreichbare Stellen zwischen Sitzlehne und Sitzfläche zu erreichen. Achte besonders auf:
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Ritzen und Fugen: Hier sammeln sich oft Krümel, Sand oder kleine Gegenstände.
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Unter den Sitzen: Auch dort lagern sich Staub und Schmutz ab.
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Kopfstützen und Seitenbereiche: Werden oft übersehen, sind aber ebenfalls Schmutzfänger.
Tipp: Nutze eine weiche Bürste als Aufsatz für empfindliche Oberflächen, um Kratzer zu vermeiden.
2. Hausmittel vs. Spezialreiniger: Was eignet sich besser?
Je nach Verschmutzungsgrad kannst du zwischen einfachen Hausmitteln oder speziellen Reinigern wählen.
Hausmittel:
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Essigwasser (1:1 mit Wasser verdünnt): Entfernt Gerüche und wirkt leicht desinfizierend.
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Spülmittel-Wasser-Mix: Für allgemeine Flecken geeignet.
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Natron (Backpulver): Neutralisiert Gerüche – einfach aufstreuen, einwirken lassen und absaugen.
Spezialreiniger:
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Diese sind auf Autopolster abgestimmt, wirken intensiver gegen Flecken und enthalten oft pflegende Zusätze.
Wichtig: Immer zuerst an einer verdeckten Stelle testen, ob der Stoff farbecht ist.
3. Flecken gezielt behandeln – individuell je nach Art
Nicht jeder Fleck lässt sich gleich behandeln. Hier ein Überblick:
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Fettflecken: Mit Maisstärke oder Backpulver bestreuen, einwirken lassen und absaugen.
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Kaffee oder Cola: Mit einem feuchten Mikrofasertuch und etwas Spülmittel betupfen.
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Kaugummi: Mit Eiswürfeln kühlen und vorsichtig abkratzen.
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Blutflecken: Kaltes Wasser und Salzlösung verwenden – kein warmes Wasser!
Tipp: Niemals reiben – das arbeitet den Schmutz tiefer ins Gewebe ein.
4. Reinigungsmittel richtig einarbeiten
Ein weiches Mikrofasertuch oder eine sanfte Bürste ist ideal, um den Reiniger in das Polster einzuarbeiten. So geht’s:
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Reiniger gleichmäßig auftragen, am besten mit einem Sprühgerät.
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In kreisenden Bewegungen sanft einmassieren, dabei nicht zu stark reiben.
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Mit klarem Wasser nachwischen, um Rückstände zu entfernen.
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Mit einem sauberen, trockenen Tuch abtupfen.
Tipp: Verwende nur wenig Wasser – zu viel Feuchtigkeit kann zu Schimmelbildung führen.
5. Ausreichende Trocknung ist entscheidend
Nach der Reinigung müssen die Sitze vollständig trocknen, um Stockflecken und muffige Gerüche zu vermeiden.
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Fenster und Türen offen lassen
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Sonneneinstrahlung nutzen
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Alternativ: Lüfter oder Entfeuchter einsetzen
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Sitze mit einem Frotteehandtuch abdecken, um Restfeuchtigkeit aufzunehmen
Die Trocknung kann – je nach Wetterlage – mehrere Stunden dauern. Plane genug Zeit ein!
6. Polsterversiegelung: Schutz vor neuen Verschmutzungen
Nach der Reinigung empfiehlt sich eine Imprägnierung, insbesondere bei hellen Stoffen oder Velours.
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Imprägnierspray gleichmäßig auftragen
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Gut trocknen lassen
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Schutz hält mehrere Wochen und erleichtert künftige Reinigungen
Diese Behandlung sorgt dafür, dass Flüssigkeiten abperlen und weniger tief eindringen.
7. Weitere Profi-Tipps für saubere Autositze
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Sitzauflagen verwenden: Besonders bei Kindern oder Haustieren eine gute Schutzmaßnahme.
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Essensverzicht im Auto: Verhindert neue Flecken und Krümel.
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Regelmäßige Reinigung: Mindestens alle 3–6 Monate oder nach Bedarf.
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Geruchsentferner verwenden: Aktivkohlebeutel oder spezielle Geruchsentferner helfen bei hartnäckigen Gerüchen.
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Dampfreiniger einsetzen (optional): Für sehr tiefe Verschmutzungen, aber vorsichtig anwenden – nicht für empfindliche Stoffe geeignet.
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