So entfernst du Kratzer aus dem Display im Fahrzeug

Display PKW

Touchscreens und Kunststoff-Displays gehören mittlerweile zur Serienausstattung moderner Fahrzeuge. Ob Navigationssystem, Bordcomputer oder Infotainment-Einheit – fast jedes Auto verfügt heute über empfindliche Anzeigeflächen. Doch mit der täglichen Nutzung kommen oft auch unschöne Kratzer: Schlüssel in der Hand, falsche Tücher oder einfach Staub, der unter dem Finger verrieben wird. Die gute Nachricht: Viele dieser Kratzer lassen sich mit einfachen Mitteln entfernen oder zumindest deutlich mildern. Hier erfährst du, wie du dein Fahrzeugdisplay richtig behandelst, reinigst und kleine Beschädigungen selbst beheben kannst.

Vor dem Polieren: Reinigung ist Pflicht

Bevor du überhaupt an die Entfernung von Kratzern denkst, muss das Display gründlich gereinigt werden. Staub, Schmutz oder feine Partikel können beim Polieren zusätzlichen Schaden anrichten. Verwende ein sauberes, weiches Mikrofasertuch – idealerweise antistatisch – und einen speziellen Kunststoff- oder Bildschirmreiniger. Auch destilliertes Wasser mit einem Tropfen Spülmittel kann helfen, ist aber mit Vorsicht einzusetzen. Sprühe den Reiniger nie direkt auf das Display, sondern immer auf das Tuch. Reibe dann sanft in kreisenden Bewegungen, bis das Display frei von Staub und Fingerabdrücken ist. Erst wenn die Fläche vollständig sauber und trocken ist, solltest du mit dem nächsten Schritt fortfahren.

Feine Kratzer? Zahnpasta kann helfen

Klingt kurios, funktioniert aber bei sehr feinen Kratzern erstaunlich gut: handelsübliche, nicht-gelartige Zahnpasta. Sie enthält milde Schleifkörper, die oberflächliche Kratzer glätten können. Gib eine kleine Menge auf ein sauberes, weiches Mikrofasertuch und reibe sie mit leichtem Druck in kreisenden Bewegungen auf den betroffenen Bereich. Achte darauf, gleichmäßig zu arbeiten und nicht zu stark zu drücken. Nach etwa 30–60 Sekunden wischst du die Paste mit einem sauberen, leicht feuchten Tuch wieder ab. Danach mit einem trockenen Tuch polieren. Dieser Vorgang kann bei Bedarf wiederholt werden, sollte aber mit Bedacht eingesetzt werden – zu viel Reibung kann Kunststoffflächen blind machen.

Spezialpolitur für Kunststoffdisplays

Für anspruchsvollere Fälle oder teurere Fahrzeuge ist der Griff zu einer professionellen Display-Politur empfehlenswert. Es gibt spezielle Kunststoff- oder Acrylpolituren, die für empfindliche Oberflächen wie Navigations- oder Tacho-Displays entwickelt wurden. Diese Produkte enthalten fein abgestimmte Polierkörper, die mikroskopisch kleine Unebenheiten ausgleichen, ohne die Oberfläche zu beschädigen. Der Auftrag erfolgt ähnlich wie bei Zahnpasta: Eine kleine Menge auf ein Poliertuch geben, sanft in kreisenden Bewegungen einarbeiten und nach der Einwirkzeit auspolieren. Achte darauf, dass das Produkt ausdrücklich für Displays oder Acrylglas geeignet ist – Glaspolituren sind oft zu aggressiv für Kunststoff.

Tiefe Kratzer? Besser nicht selbst experimentieren

Bei tiefen Kratzern, die sich mit Hausmitteln oder Spezialpolitur nicht mehr entfernen lassen, ist Vorsicht geboten. Versuche mit Schleifpapier, aggressiven Reinigern oder ungeeigneten Polituren richten oft mehr Schaden an, als sie beheben. In solchen Fällen ist es ratsam, einen Fachbetrieb aufzusuchen – etwa einen Autoglaser oder Aufbereitungsdienst. Manche Hersteller bieten auch Austauschscheiben oder Folien an, die speziell für das jeweilige Display-Modell geeignet sind. Der Austausch ist oft günstiger, als man denkt – und sicherer als ein missglückter DIY-Versuch.

Schutz für die Zukunft: Displays versiegeln

Damit das Display nicht gleich wieder verkratzt, lohnt es sich, über eine Schutzfolie nachzudenken. Es gibt passgenaue Folien für fast alle Fahrzeugmodelle – sie schützen vor Kratzern, Fingerabdrücken und sogar UV-Strahlung. Hochwertige Varianten sind matt oder glänzend erhältlich und beeinträchtigen weder die Touchfunktion noch die Lesbarkeit. Wer es professionell mag, kann die Folie im Fachhandel aufbringen lassen, viele lassen sich aber auch selbst blasenfrei anbringen. Auch regelmäßige Reinigung mit einem weichen Tuch und die Vermeidung von harten oder schmutzigen Gegenständen in der Nähe des Displays tragen zum Werterhalt bei.

Fazit: Klare Sicht mit wenig Aufwand

Ein verkratztes Fahrzeugdisplay ist ärgerlich, aber kein Grund zur Panik. Mit den richtigen Mitteln lassen sich viele kleine Schäden einfach beheben. Ob Hausmittel wie Zahnpasta oder professionelle Politur – wer sorgfältig arbeitet und auf das Material achtet, erzielt meist beachtliche Ergebnisse. Und mit dem passenden Schutz bleibt das Display auch langfristig sauber, klar und kratzfrei.

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