Viele Menschen wünschen sich hellere Haare – sei es für einen frischen Sommerlook, um natürliche Highlights zu setzen oder um das Haar insgesamt lebendiger wirken zu lassen. Doch herkömmliche Blondierungen aus dem Drogeriemarkt oder Friseursalon enthalten oft aggressive Chemikalien, die das Haar stark strapazieren können. Wer auf natürliche Alternativen setzt, kann mit Hausmitteln wie Zitrone, Kamille oder Honig sanft aufhellen – ganz ohne schädigende Inhaltsstoffe. Die Ergebnisse sind subtil, aber bei regelmäßiger Anwendung sichtbar. Besonders geeignet sind diese Methoden für hellbraunes bis mittelblondes Haar, bei dunklem Haar bleiben die Effekte in der Regel dezenter.
Zitronensaft – der Klassiker unter den natürlichen Aufhellern
Zitronensaft ist eine der bekanntesten natürlichen Möglichkeiten, Haare aufzuhellen. Die enthaltene Zitronensäure hat eine bleichende Wirkung, die durch UV-Strahlung noch verstärkt wird. Dafür wird der frisch gepresste Saft einer oder zwei Zitronen mit etwas Wasser verdünnt und ins feuchte Haar gesprüht. Danach sollte man etwa 30 bis 60 Minuten in die Sonne gehen – idealerweise mit einem UV-Schutz für die Haut. Die Haare hellen sich auf sanfte Weise auf, vor allem bei wiederholter Anwendung. Wichtig: Zitronensaft trocknet das Haar aus, daher sollte anschließend eine pflegende Haarkur oder etwas Kokosöl verwendet werden, um die Feuchtigkeit wiederherzustellen.
Kamillentee – schonende Aufhellung mit beruhigender Wirkung
Kamille wirkt nicht nur beruhigend auf Haut und Magen, sondern auch sanft aufhellend auf Haare. Für die Anwendung kocht man einen starken Kamillentee – etwa drei bis fünf Beutel auf 500 ml Wasser – und lässt ihn abkühlen. Nach dem Haarewaschen wird der Tee über das Haar gegossen oder mit einer Sprühflasche verteilt. Besonders wirksam ist die Methode, wenn man die Haare danach in der Sonne trocknen lässt. Der Effekt baut sich nach und nach auf, wirkt dabei aber besonders natürlich und hinterlässt einen goldigen Schimmer. Gleichzeitig pflegt Kamille die Kopfhaut und kann bei Juckreiz oder Reizungen lindernd wirken.
Honig – natürliches Wasserstoffperoxid aus der Küche
Weniger bekannt, aber ebenso wirksam ist Honig als natürlicher Aufheller. Honig enthält Spuren von Wasserstoffperoxid, das in konzentrierter Form auch in chemischen Blondierungen verwendet wird. In der natürlichen Variante wirkt der Effekt allerdings deutlich sanfter. Für eine Honigkur wird ein Esslöffel Honig mit einem Esslöffel Wasser oder Conditioner vermischt und ins handtuchtrockene Haar gegeben. Die Mischung sollte mehrere Stunden oder über Nacht einwirken – idealerweise unter einer Duschhaube. Nach dem Ausspülen bleibt das Haar geschmeidig und erhält bei regelmäßiger Anwendung einen deutlich helleren, warmen Ton.
Zimt – süßer Duft mit aufhellender Wirkung
Zimt sorgt nicht nur für weihnachtlichen Duft, sondern kann ebenfalls zur natürlichen Aufhellung beitragen. Dafür mischt man Zimtpulver mit etwas Conditioner oder Honig zu einer cremigen Paste und trägt diese gleichmäßig auf das Haar auf. Nach etwa drei bis vier Stunden Einwirkzeit – gern unter einer Haube oder Frischhaltefolie – wird die Mischung gründlich ausgespült. Die Haare bekommen einen leichten Rot- oder Kupferton, je nach Ausgangsfarbe. Der große Vorteil: Zimt wirkt gleichzeitig durchblutungsfördernd auf die Kopfhaut, was das Haarwachstum unterstützen kann.
Backpulver – nur bedingt geeignet
Ein gelegentlich genannter Tipp ist die Verwendung von Backpulver. Tatsächlich kann Backpulver durch seinen hohen pH-Wert leichte Aufhellungseffekte erzielen. Allerdings trocknet es das Haar stark aus und sollte daher nur sehr sparsam und in verdünnter Form angewendet werden. Besser geeignet sind die zuvor genannten Methoden, da sie zugleich pflegen und deutlich schonender wirken.
Salz und Sonne – Strand-Effekt für zu Hause
Viele kennen den Effekt: Nach einem Urlaub am Meer wirkt das Haar heller, sonnengeküsst und leicht aufgehellt. Diesen Effekt kann man auch zu Hause simulieren. Dafür wird ein Teelöffel Salz in etwas Wasser aufgelöst und ins Haar gesprüht. Das Salz trocknet das Haar leicht aus und in Kombination mit UV-Strahlung wird der natürliche Aufhellungseffekt unterstützt. Wichtig ist auch hier, anschließend gut zu pflegen – etwa mit einem reichhaltigen Haaröl oder einer Feuchtigkeitsmaske.
Pflege ist das A und O bei natürlichen Methoden
So sanft die natürlichen Aufhellungsmethoden auch sind – sie entziehen dem Haar bei wiederholter Anwendung immer etwas Feuchtigkeit. Um Spliss, Trockenheit und Haarbruch zu vermeiden, ist eine intensive Pflege entscheidend. Feuchtigkeitsspendende Kuren, Öle wie Argan- oder Kokosöl sowie regelmäßiges Schneiden der Spitzen helfen, das Haar gesund und glänzend zu halten. Naturprodukte wirken am besten, wenn sie in Kombination mit ausreichend Pflege und Geduld eingesetzt werden.
Fazit: Natürliche Aufhellung braucht Zeit – aber lohnt sich
Wer auf aggressive Blondierungen verzichten möchte, findet in Zitronensaft, Kamille, Honig und Zimt sanfte Alternativen, die das Haar Schritt für Schritt aufhellen und dabei pflegen. Zwar ist der Effekt nicht über Nacht sichtbar, doch dafür bleibt die Haarstruktur intakt. Mit etwas Geduld und regelmäßiger Anwendung lassen sich schöne, natürliche Farbnuancen erzielen – ganz ohne Chemie. Wer seinem Haar und sich selbst etwas Gutes tun möchte, greift also zur Natur und genießt den Sommer mit einem leichten, natürlichen Glanz im Haar.
Artikelempfehlung: Tipps gegen trockene Kopfhaut