Sie sind klein, flink und tauchen meist dann auf, wenn es draußen dunkel wird: Silberfischchen. Die silbrig glänzenden Insekten, die sich bevorzugt in Badezimmern, Küchen oder Vorratsräumen aufhalten, lösen bei vielen Menschen Ekel aus. Dabei sind sie an sich harmlos – übertragen keine Krankheiten und beißen nicht. Doch wer sie regelmäßig in der Wohnung sieht, sollte genauer hinsehen. Denn Silberfischchen sind ein Warnsignal für Feuchtigkeit, Hygieneprobleme oder undichte Stellen. Mit den folgenden zehn Tipps können Sie die lästigen Mitbewohner wirksam vertreiben – und langfristig für ein silberfischfreies Zuhause sorgen.
1. Feuchtigkeit senken – das A und O im Kampf gegen Silberfischchen
Silberfischchen lieben warme, feuchte Umgebungen. Deshalb sind Badezimmer, Kellerräume und schlecht gelüftete Küchen ideale Lebensräume. Um ihnen die Grundlage zu entziehen, ist regelmäßiges und gründliches Lüften entscheidend. Besonders nach dem Duschen oder Kochen sollten Fenster weit geöffnet werden, um überschüssige Feuchtigkeit schnell abzutransportieren. Zusätzlich kann ein Hygrometer helfen, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten – liegt sie dauerhaft über 60 %, ist das ein idealer Nährboden für die Tiere.
2. Undichte Stellen und Risse abdichten
Die lichtscheuen Silberfischchen verstecken sich tagsüber in kleinsten Ritzen und Spalten. Ob Fugen zwischen Fliesen, Risse in Fußleisten oder undichte Stellen an Rohren – solche Rückzugsorte begünstigen nicht nur ihren Aufenthalt, sondern auch ihre Fortpflanzung. Eine regelmäßige Kontrolle der betroffenen Räume lohnt sich. Versiegeln Sie Fugen mit Silikon, dichten Sie Fußleisten sauber ab und kontrollieren Sie den Zustand von Siphons und Rohrleitungen. Je weniger Verstecke es gibt, desto unattraktiver wird Ihr Zuhause für die Tiere.
3. Richtig reinigen – insbesondere in Ecken und Ritzen
Silberfischchen ernähren sich von organischem Material: Hautschuppen, Haare, Papier oder sogar Schimmel. Daher ist Sauberkeit ein zentraler Punkt bei der Bekämpfung. Besonders hinter Waschmaschinen, unter Schränken oder in Ecken sammeln sich schnell Staub und organische Rückstände an. Saugen und wischen Sie regelmäßig – auch an schwer erreichbaren Stellen. Verwenden Sie dabei am besten Reinigungsmittel mit Essig oder Zitronensäure, die gleichzeitig desinfizieren und Feuchtigkeit binden.
4. Papiere, Kartons und Bücher trocken lagern
Was viele nicht wissen: Silberfischchen knabbern auch gern an Papier, Tapeten oder Kartonagen – besonders, wenn sie leicht feucht sind. Wer also Papiervorräte, Bücher oder Verpackungen im Keller oder in der Küche lagert, sollte auf ein trockenes Klima achten. Verwenden Sie luftdichte Plastikboxen statt offener Kartons und achten Sie darauf, dass keine Feuchtigkeit eindringt. Auch alte Zeitungen oder feuchte Papierhandtücher im Bad sind potenzielle Futterquellen.
5. Lebensmittel gut verschließen
In der Küche finden Silberfischchen nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch Nahrung. Besonders stärkehaltige Lebensmittel wie Mehl, Haferflocken oder Zucker sind für die Insekten attraktiv. Bewahren Sie solche Vorräte immer in gut verschlossenen, am besten luftdichten Behältern auf – idealerweise aus Glas oder Kunststoff. Offene Packungen sollten direkt nach dem Öffnen umgefüllt und Schränke regelmäßig ausgewischt werden.
6. Lockfallen aus Backpulver oder Honig aufstellen
Hausmittel gegen Silberfischchen können in vielen Fällen rasch Abhilfe schaffen. Eine einfache Methode ist das Auslegen kleiner Lockfallen. Eine Mischung aus Backpulver und Zucker zieht die Tiere an – das Backpulver wirkt dann tödlich auf ihren Verdauungstrakt. Alternativ können Sie ein Blatt Papier mit Honig oder Sirup bestreichen und über Nacht auslegen. Die Tiere bleiben daran kleben. Solche Methoden sind besonders für kleinere Befälle geeignet.
7. Lavendel, Zimt oder Zitrusschalen als natürliche Abwehr
Silberfischchen haben empfindliche Sinnesorgane und reagieren auf intensive Gerüche. Diese Eigenschaft kann man sich zunutze machen: Legen Sie getrocknete Lavendelblüten, Zimtstangen oder frische Zitronenschalen in Schränke oder auf Fensterbänke. Auch ätherische Öle mit Lavendel- oder Zitronenduft wirken abschreckend. Der angenehme Nebeneffekt: Ihre Wohnung duftet frisch – ganz ohne chemische Insektizide.
8. Alte Silikonfugen austauschen
Besonders in Badezimmern sammeln sich in porösen oder schimmelnden Fugen Rückstände und Feuchtigkeit – ein echter Hotspot für Silberfischchen. Wenn Sie bereits älteres Silikon mit schwarzen Verfärbungen entdecken, lohnt sich der Austausch. Neue Fugen sehen nicht nur besser aus, sondern verhindern auch, dass sich Schimmel bildet oder Feuchtigkeit dauerhaft eindringt. Damit schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Hygiene und Schädlingsprävention in einem.
9. Elektronische Luftentfeuchter in problematischen Räumen einsetzen
Wenn Lüften allein nicht reicht, etwa in fensterlosen Bädern oder kühlen Kellerräumen, kann ein Luftentfeuchter helfen. Elektronische Geräte entziehen der Raumluft überschüssige Feuchtigkeit und bringen das Raumklima auf ein ideales Maß. Achten Sie darauf, regelmäßig den Wasserbehälter zu leeren und das Gerät zu reinigen. Für kleinere Räume reichen oft schon kompakte Modelle aus dem Baumarkt – sie wirken nicht nur gegen Silberfischchen, sondern beugen auch Schimmelbildung vor.
10. Bei starkem Befall: Schädlingsbekämpfer kontaktieren
Wenn Silberfischchen regelmäßig in großen Mengen auftauchen oder sich trotz aller Maßnahmen hartnäckig halten, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ein Schädlingsbekämpfer kann die Ursachen gezielt analysieren, potenzielle Nestbereiche aufspüren und fachgerechte Mittel einsetzen. Besonders bei alten Gebäuden, feuchten Kellern oder Schimmelverdacht ist es sinnvoll, die Situation einmal professionell einschätzen zu lassen. Denn ein wiederkehrender Befall kann auf ein tieferliegendes Problem hinweisen, das dauerhaft behoben werden sollte.
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