Mit der Zeit wird jedes Smartphone zum kleinen Staubmagneten – vor allem an den empfindlichsten Stellen: dem Lautsprecher und dem Mikrofon. Hier sammeln sich schnell Fussel, Hautschuppen, Taschenstaub oder Reste von Make-up und Essen. Die Folgen sind dumpfer Klang, schlechte Sprachqualität oder eine kaum verständliche Freisprechfunktion. Viele greifen dann zu spitzen Gegenständen oder kräftigem Pusten – aber genau das kann mehr schaden als helfen. Mit den richtigen Methoden lässt sich der Schmutz entfernen, ohne dein Gerät zu beschädigen. Wir zeigen dir, worauf du achten solltest.
Warum Vorsicht so wichtig ist
Lautsprecher- und Mikrofoneinlässe am Smartphone sind empfindliche Hightech-Bauteile. Sie bestehen aus winzigen Membranen, feinen Mikrobohrungen und teilweise freiliegenden Kontakten. Schon ein zu harter Gegenstand, ein feuchtes Tuch oder starker Druck kann diese Bauteile dauerhaft beschädigen. Deshalb gilt: Nicht bohren, nicht drücken, nicht nass machen. Wer sein Smartphone professionell und schonend reinigen möchte, braucht stattdessen Geduld, sanfte Hilfsmittel und ein wenig Fingerspitzengefühl.
Trocken statt nass: Was du auf keinen Fall tun solltest
Feuchte Wattestäbchen, alkoholhaltige Reinigungsmittel oder gar Druckluftsprays mit aggressivem Gas – all das gehört nicht zur Reinigung von Lautsprecher und Mikrofon. Flüssigkeit kann in die Elektronik eindringen und Korrosion oder Kurzschlüsse verursachen. Druckluft aus der Dose kann Kondenswasser bilden oder die Bauteile beschädigen. Und wer mit Nadeln oder Zahnstochern arbeitet, riskiert, die empfindlichen Gitter durchzustoßen oder sogar das Innenleben zu zerkratzen.
Der sichere Weg: Sanfte Trockenreinigung
Für die sichere Reinigung empfiehlt sich eine Kombination aus drei Hilfsmitteln:
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Ein weiches Pinselchen, zum Beispiel ein kleiner Schminkpinsel oder ein feiner Kamerapinsel
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Ein Stück Knetmasse, alternativ Reinigungs-„Putty“ aus dem Technikhandel
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Ein Blasebalg, wie man ihn zur Kamerareinigung verwendet
Zuerst wird das Smartphone ausgeschaltet. Dann mit dem trockenen Pinsel vorsichtig über die Öffnungen streichen, um Staub und Schmutzpartikel zu lockern. Anschließend kann man mit dem Blasebalg den gelösten Staub aus den Ritzen pusten – ohne Druckluftgefahr. Knetmasse oder Reinigungs-Putty wird leicht auf die Öffnung gedrückt (nicht hineindrücken!) und zieht lose Partikel heraus, ohne ins Innere vorzudringen.
Für Feinarbeit: Reinigungsstäbchen für Technik
Wer noch feine Rückstände entdeckt, kann sogenannte Reinigungsstäbchen für Elektronik verwenden. Diese bestehen aus Schaumstoff oder Mikrofaserspitzen und sind speziell für enge, empfindliche Stellen gedacht. Auch hier gilt: trocken verwenden und nur sehr sanft mit der Oberfläche in Berührung bringen. Bei sehr starkem Schmutz kann ein Hauch Isopropylalkohol (min. 70 %, sparsam auf das Stäbchen aufgetragen) helfen – aber nur, wenn du weißt, dass dein Gerät spritzwassergeschützt ist.
Lautsprecher-Tests nach der Reinigung
Nach der Reinigung sollte geprüft werden, ob alles wieder einwandfrei funktioniert. Teste zuerst die Lautsprecher mit einem Musikstück oder einem Video. Danach mach eine Sprachnachricht über WhatsApp oder den Sprachrekorder, um zu sehen, ob das Mikrofon wieder klar aufnimmt. Bei bleibender Störung liegt womöglich ein technischer Defekt vor – dann hilft nur noch der Fachmann.
Besser vorbeugen als schrubben
Damit es gar nicht erst zur starken Verschmutzung kommt, lohnt es sich, das Smartphone nicht lose in Hosentaschen, Handtaschen oder Rucksäcken herumzutragen. Schutzhüllen mit Abdeckung für die Ports oder Taschen mit separatem Fach können helfen. Auch regelmäßiges sanftes Auspinseln mit einem trockenen Pinsel (einmal pro Woche) verhindert die Ansammlung von hartnäckigem Schmutz.